Dr. Stefan Barth – TARENT SOLUTIONS GmbH

Warum ich gerne Mentor bin!

Nov 29, 2022 | Berichte

Als ich vor 4 Jahren von der Competentia angesprochen wurde, ob ich mir die Rolle eines Mentors in dem Programm mentoring4women vorstellen könnte, war ich spontan begeistert. Dies aber zunächst aus eher eigennützigen Motiven: Ich fühlte mich durch die Ansprache persönlich geehrt und sah neben der sich ergebenden Gelegenheit zur Erweiterung des regionalen Netzwerks auch die Chance für zusätzliche, positiv konnotierte Kommunikationsanlässe für das Marketing unserer Firma. Darüber hinaus bot das Programm auch eine für uns günstige Möglichkeit, einige unserer Mitarbeiterinnen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen.

Nachdem ich nun zwei Zyklen des Programms als Mentor durchlaufen habe, hat sich meine Perspektive deutlich verändert. Tatsächlich sind alle genannten Aspekte auch genau so eingetreten – von der Netzwerkerweiterung über die positive Kommunikation bis hin zur Mitarbeiterinnenentwicklung. In meiner persönlichen Wahrnehmung ist dies aber nur noch von nachgelagerter Bedeutung.

Ich habe für mich erkannt, dass die Mentorenrolle auch meiner persönlichen Weiterentwicklung dient. Neugierig wie ich bin, fand ich es immer hochinteressant fremde Geschäftsmodelle und die Wirkmechanismen in anderen Organisationen kennen zu lernen. Die Gelegenheit hierzu ergab sich stets durch die Auseinandersetzung mit der Mentee.

Wichtiger war jedoch, dass die Rolle mir half, wesentliche Fähigkeiten stärker auszuprägen: Aufbau von Vertrauensverhältnissen, Empathie und die Kompetenzen, die richtigen Fragen zu stellen und sich in andere Rollen reinzudenken. Gerade die Herausforderung, aus der eigenen beruflichen Erfahrung Handlungsoptionen für fremde Kontexte abzuleiten und diese auch erläutern zu müssen, führte bei mir immer wieder dazu, mich selber zu hinterfragen: Was rechtfertigt eigentlich meine Perspektive? Ist es mehr als Erfahrung? Oder habe ich es einfach immer so gemacht und es hat halt geklappt? Und wenn ja, warum?

Die Mentee bringen zwangsläufig ihre ganz eigenen Perspektiven ein. Und ebenso wie ich als Mentor ihre Perspektive erweitern kann, können sie selbiges auch bei mir auslösen. Diese Form der Auseinandersetzung möchte ich nicht mehr missen.

Wenn sich dann noch das Gefühl einstellt, dass auch die Mentee aus der Auseinandersetzung mit mir als Mentor wirklich Nützliches und Werthaltiges ziehen können, dann löst das bei mir tiefste Befriedigung, wenn nicht sogar ein Glücksgefühl aus.

Und zu guter letzt: Ich habe durch das Programm tolle Menschen kennen gelernt und sogar Freunde gewonnen. Auch dieses Potenzial steckt in der Mentee-Mentor Beziehung.

Die Motivation für das Engagement hat sich so mit der Zeit und der Erfahrung verändert. Die Begeisterung dafür ist jedoch nicht nur ungebrochen sondern steigerte sich erheblich. So freue ich mich auf die nächste Gelegenheit, wieder in die Mentorenrolle schlüpfen zu können!

Dr. Stefan Barth –Coo und Mitinhaber der TARENT SOLUTIONS GmbH

Dr. Stefan Barth war Berater, Start-Up Mitgründer, Mitglied der Geschäftsleitung eines TecDAX-Unternehmens, Einzelunternehmer. Zunächst aus der Welt des klassischer Führung kommend veränderte er seine Haltung und erarbeitete sich über verschiedenste Mandate Erfahrungen in agilen Transformationsprozessen und der Steuerung von agilen Organisationen. Seit 2013 ist er COO und Mitinhaber der tarent solutions GmbH. In dieser Rolle treibt er die agile Transformation der Organisation voran und trägt sein Know-How in Vorträgen, Artikeln und Beratungsprojekten nach außen.